Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e.V.   |   Hinter der Mauer 9   28195 Bremen   |   Tel.: 0421 - 762 66    Fax: 0421 - 762 52

spot.

Streetwork. Prävention. Orientierung. Teilhabe.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass Anfragen von Medienvertreter:innen zu den Themenbereichen des spot.-Teams bis auf Weiteres nicht bedient werden können.

Seit 2018 existiert das Team ‚spot.’ bei VAJA. Im Rahmen von aufsuchender Jugendarbeit und durch Workshopformate wenden sich die Streetworker*innen an jugendliche Cliquen im öffentlichen Raum des Bremer Stadtgebietes. Die pädagogische Begleitung ist dabei vor allem an den Interessen und Bedürfnissen der Jugendlichen ausgerichtet. Dazu gehört u.a. die Unterstützung bei

Begründet in der historischen Entwicklung des Vereins legt das Team zudem ein besonderes Augenmerk – ein ‚spotlight’ – auf die Auseinandersetzung mit antidemokratischen Orientierungen und Aspekten von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

Der Arbeitsbereich des spot.-Teams setzt an den Erfahrungen an, die VAJA seit seiner Vereinsgründung in der ‚Akzeptierenden Jugendarbeit mit rechten Cliquen’ gemacht hat und berücksichtigt fortlaufend die Entwicklungen und Veränderungen im Arbeitsfeld und im Zuständigkeitsbereich. Diese spielen sich aktuell u.a. vor dem Hintergrund von gesellschaftlichem und politischem Wandel, zunehmender jugendkultureller Diversität, sich grundlegend veränderndem medialen Nutzungs- und Kommunikationsverhalten junger Menschen sowie regionaler Spezifika ab.

Mit Blick auf die letzten Jahre hat insbesondere die (anscheinend) steigende Akzeptanz rechtspopulistischer Positionen in der gesellschaftlichen Mitte dazu geführt, dass das Team in den Bremer Stadtteilen zunehmend Arbeitsanlässe vorfindet, die ein vermehrtes Aktiv-werden in ‚gemischten’ Gruppen zur Folge haben und weniger in solchen, die sich als einheitlich ‚rechts’ verstehen. Auf diese Weise soll bereits dem Aufkeimen oder der Verstetigung diskriminierender, feindseliger und gruppierungsablehnender Mentalitäten innerhalb jugendlicher Cliquenzusammenhänge möglichst frühzeitig entgegengewirkt werden.

Dem Selbstverständnis des Teams und des Vereins folgend, werden derartige Entwicklungen bei der Ausrichtung der pädagogischen Herangehensweisen und Schwerpunktsetzungen von jeher berücksichtigt, um eine zeitgemäße, zielführende und wirksame Form der Präventionsarbeit im Kontakt mit jugendlichen Cliquen anbieten zu können. Zu den Zielstellungen gehört dabei u.a. die Distanzierung von bzw. Distanzwahrung zu rechtsextrem und menschenfeindlich konnotierten Denk- und Verhaltensmustern, bspw. indem subjektiv erlebte Ausgrenzung Jugendlicher aufgelöst wird und (re)-integrative Angebote mit ihnen umgesetzt werden, die auf Zugehörigkeits-, Teilhabe- und Anerkennungserfahrungen ausgerichtet sind.

So wurde unter dem Titel ‚Distanz(-ierung) durch Integration‘ (VAJA/Möller 2007) in einer prozessbegleitenden Wissenschaft-Praxis-Kooperation eine konzeptionelle Weiterentwicklung akzeptierender Jugendarbeit erarbeitet. Teil dessen war auch eine dreijährige externe Evaluation – die bundesweit erste dieser Art für pädagogische Arbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen (vgl. deutsche jugend 12/2007). In diesem Zusammenhang wurde VAJA 2008 für die Arbeit des Teams mit dem Deutschen Kinder- und Jugendhilfepreis (Hermine-Albers-Preis) in der Kategorie „Praxispreis der Kinder- und Jugendhilfe“ ausgezeichnet.

Handlungsansätze und Methoden des Teams werden stets praxisbegleitend weiterentwickelt und erprobt, zuletzt etwa unter Einbeziehung digitaler Medien (bspw. durch die partizipative Entwicklung einer App). Diese finden Anwendung sowohl im Bereich von STREETWORK, Cliquen-/Gruppenarbeit und Einzelfallhilfe im öffentlichen Raum, als auch im Rahmen von projektorientierten Angebotsformen mit z.B. Workshopcharakter.

Für die Praxis des Teams ist eine Konsequenz aus den o.g. Entwicklungen zudem, das Portfolio der Arbeitsbereiche dort bedarfsgerichtet auszubauen, wo es sich an der Schnittstelle der primären und sekundären Ebene von PRÄVENTION bewegt, sowohl bezogen auf die eigenen Zugänge zu Jugendcliquen im öffentlichen Raum als auch in kooperativen Zusammenhängen mit anderen VAJA-Teams oder kooperierenden Institutionen im Bereich ‚Soziales’ wie z.B. Jugendfreizeiteinrichtungen.

Im Rahmen dieses Vorgehens soll u.a. erreicht werden, dass der Rückgriff von Jugendlichen auf (mitunter gewohnte) Ausgrenzungs- und Diskriminierungsmechanismen von ihnen als weniger relevant oder gar obsolet eingeordnet und dafür eine gesteigerte ORIENTIERUNG an demokratischen Werten gewonnen wird. Im Rahmen des pädagogischen Prozesses wird dies vor allem anhand von erlebter gesellschaftlicher und gemeinschaftlicher TEILHABE erfahrbar gemacht, was im Feld aufsuchender Jugendarbeit einen wesentlichen Aspekt integrationsfördernder Unterstützung ausmacht.

Die Erfahrungen in diesem Themenfeld werden von den Mitarbeiter*innen außerdem dafür genutzt, Eltern und Angehörige von rechtsextrem orientierten Jugendlichen sowie Multiplikator*innen aus angrenzenden pädagogischen Bereichen zu beraten, wenn sie in ihrem (Arbeits-) Alltag mit entsprechenden Herausforderungen konfrontiert sind.

Kontakt:

VAJA e.V.
Team spot.
Hinter der Mauer 9
28195 Bremen

Tel.: 0421/76 266
Fax: 0421/76 252
Mail: spot(at)vaja-bremen.de

 

» Artikel „App dafür! Erfahrungen mit der partizipativen Entwicklung einer App in der Jugendarbeit“ (2017) als pdf

» Artikel „Pädagogischer Dreiklang auf der Straße: Cliquenbegleitung, Einzelfallhilfe, Projektarbeit. Was aufsuchende Jugendarbeit zur Prävention von rechtsextremen Orientierungen bei Jugendlichen beitragen kann“ (2017) als pdf

» Artikel „KISSeS für Jugendliche – Erfahrungen aus der aufsuchenden, akzeptierenden Jugendarbeit im Hinblick auf den Abbau von Pauschalisierenden Ablehnungskonstruktionen“ (2018) als pdf

 

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