Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e.V.   |   Hinter der Mauer 9   28195 Bremen   |   Tel.: 0421 - 762 66    Fax: 0421 - 762 52

Streetwork / Aufsuchende Jugendarbeit

Am Treffpunkt im Bremer SüdenMit dem Begriff der Aufsuchenden Jugendarbeit wird gemeinhin eine Arbeitsform an der Schnittstelle zwischen Jugendarbeit (§11 SGB VIII) und Jugendsozialarbeit (§13 SGB VIII) beschrieben. Eine als standardisiert geltende definitorische Abgrenzung zu den ebenfalls gängigen Begriffen ‚mobile Jugendarbeit‚ und ‚Streetwork‘ (mit Jugendlichen) existiert ebenso wenig wie die explizite Benennung dieser in der sozialpädagogischen Praxis mitunter synonym verwandten Begrifflichkeiten im Gesetzestext des SGB VIII.

Durchgesetzt hat sich inzwischen das Verständnis, dass innerhalb Aufsuchender Jugendarbeit die Methode ‚Streetwork‘ als einer von mehreren gemeinsam angewendeten und miteinander korrespondierenden Arbeitsbereichen anzusehen ist. Weitere Arbeitsbereiche der Aufsuchenden Jugendarbeit können je nach inhaltlich-konzeptioneller Ausrichtung des Trägers z.B. Cliquen-, Gruppen- und Szenearbeit, Einzelfallhilfe, Jugendberatung, Projektangebote, Freizeitpädagogik, gemeinwesen- und sozialraumorientierte Arbeit und kooperative Vernetzung sein.

Aufgrund der Niedrigschwelligkeit des Ansatzes wird Aufsuchende Jugendarbeit insbesondere dort eingesetzt, wo junge Menschen von den konventionellen Angeboten der Jugend(sozial)arbeit nicht ausreichend oder gar nicht mehr erreicht werden (wollen) und sie informelle Treffpunkte im öffentlichen Raum als zentrale Aktions- und Aufenthaltsorte ihrer Freizeit gewählt haben. Hier kommt den Aspekten der Lebensweltorientierung und der Beziehungsarbeit im Rahmen Aufsuchender Jugendarbeit besondere Bedeutung zu: Die i.d.R. als Sozialarbeiter/-innen oder Sozialpädagog/-innen ausgebildeten aufsuchenden Jugendarbeiter/-innen bauen einen langfristigen Kontakt zu den Jugendlichen auf und lassen sich dabei in besonderem Maße auf die Bedingungen ein, die die Zielgruppe oder deren individuelle Protagonist/-innen im Sinne ihrer Selbstdefinition kennzeichnen. So wird u.a. angestrebt, die Lebenswelt der Jugendlichen (optimalerweise auf partizipative Art mit ihnen gemeinsam) lebenswerter zu gestalten und ihnen alternative Lebensbewältigungsstrategien als gleichermaßen adäquat und subjektiv zielführend zu vermitteln.

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Quelle:
Verfasst von VAJA-Mitarbeiter Dennis Rosenbaum für das Glossar von ‚BIKnetz – Präventionsnetz gegen Rechtsextremismus‘ im September 2013.