Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e.V.   |   Hinter der Mauer 9   28195 Bremen   |   Tel.: 0421 - 762 66    Fax: 0421 - 762 52

Regionalteam Mitte/West

Aufsuchende Jugendarbeit in der Region Mitte/West

Das Regionalteam Mitte/West arbeitet aufsuchend und vernetzend in den fünf Bremer Stadtteilen Mitte, Östliche Vorstadt, Findorff, Walle und Gröpelingen. Die Arbeitsweise basiert auf den Grundsätzen der Akzeptierenden Jugendarbeit und auf dem Bremer Konzept für aufsuchende Jugendarbeit mit Cliquen und Szenen. Dieses wurde 1996 von der Bremischen Bürgerschaft mit dem Ziel verabschiedet, Regionalteams in allen vier Bremer Regionen zu initiieren.

Das Team besteht aus vier hauptamtlichen Straßensozialarbeiter*innen und zwei studentischen Mitarbeiter*innen. Als vertiefende Angebote können in den Stadtteilen je nach Bedarfs- und Ressourcenlage zusätzliche cliquen- oder themenbezogene Projekte initiiert werden

Im Begleitgremium „Aufsuchende Jugendarbeit mit Cliquen in der Region Mitte/West“ treffen sich die Streetworker*innen des Teams vierteljährlich mit Mitarbeiter*innen des Amtes für Soziale Dienste (Sozialzentrumsleitungen, Referatsleitungen Junge Menschen, Jugendgerichtshilfe) und der Jugendeinrichtungen aus den Stadtteilen sowie VertreterInnen der Beiräte. Im Begleitgremium werden Informationen und Bedarfe der jeweiligen Stadtteile zusammengetragen und beraten, um die Arbeitsschwerpunkte gemeinsam festzulegen.

Der Bremer BahnhofsvorplatzAusgangspunkt der Arbeit ist die Kontaktaufnahme an den Treffpunkten der Jugendlichen. Zielgruppe sind informelle Cliquen und Szenen unterschiedlicher Nationalität und jugendkultureller Zugehörigkeit im Alter von 13 bis 21 Jahren. Treffpunkt kann z.B. die Straße, ein Spielplatz oder ein Einkaufszentrum sein. Die gemischtgeschlechtlichen Zweierteams begegnen den Jugendlichen in ihrer Lebenswelt. Etwaige Zugangsbarrieren und Hemmschwellen werden so reduziert, da sich die Jugendlichen auf vertrautem Terrain bewegen und so eher bereit sind, unterstützende Maßnahmen und Hilfen anzunehmen. Die Angebote des Teams sind flexibel und orientieren sich an den Bedürfnissen der jungen Menschen. Durch die lebensweltnahe und intensive Beziehungsarbeit werden die Mitarbeiter*innen als Vertrauenspersonen von den Jugendlichen akzeptiert und als Ansprechpartner*innen bei Problemen, Sorgen und Notlagen angenommen.

teams-mitte-west-4Ein verbindendes Merkmal der Jugendlichen ist, dass sie in ihren Stadtteilen über keinen oder nur geringen Zugang zu bestehenden institutionellen Angeboten verfügen und somit z.B. vergleichsweise schlechte Chancen auf Bildung oder Arbeit haben. Partizipation ist aber besonders im Hinblick auf eine positive Identitätsentwicklung dieser Jugendlichen dringend erforderlich. Im Rahmen langfristiger Beziehungsarbeit können die StreetworkerInnen gemeinsam mit den Jugendlichen eine (Re-)Integration in diese elementaren Lebensbereiche erwirken und so die Zugehörigkeit zu gesellschaftlich relevanten Teilsystemen wie Bildung, Arbeit oder Wohnen sichern.

Gerade im Bremer Westen leben viele Jugendliche mit Migrationshintergrund, deren Lebenssituation durch transkulturelle Erfahrungen wie z.B. Mehrsprachigkeit, differenzierte kulturelle Zugehörigkeiten und/oder transnationale Kontakte geprägt ist. Gleichzeitig bewegen sie sich in einem Spannungsfeld verschiedenster familiärer und gesellschaftlicher Anforderungen sowie kultureller und religiöser Unterschiede. Ihre besonderen (Vermittlungs-) Kompetenzen werden jedoch oftmals gar nicht oder zu wenig erkannt. Es ist erforderlich, ihnen Anerkennung zu vermitteln, bzw. diese im Sinne wechselseitiger persönlicher Wertschätzung zu fördern, was ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des Teams ist.

Streetwork-BürokratieWeitere wichtige Elemente der Arbeit sind freizeitpädagogische, bewegungsorientierte und (jugend-)kulturelle Angebote sowie stadtteilübergreifende und interkulturelle Jugendbegegnungen. Im Fokus des Teams steht auch die gendersensible Arbeit. So werden im Rahmen der Cliquenbegleitung z.B. spezifische Themen für Mädchen und Jungen bearbeitet, um etwa tradierte Rollenbilder hinterfragen und reflektieren zu können.

Bei individuellen Problemlagen der Jugendlichen mit Familie, Schule, Ausbildung, Polizei etc. wird im Rahmen von Einzelfallhilfe gemeinsam nach adäquaten Lösungsstrategien gesucht. Innerhalb einer solchen Einzelfallhilfe oder als Teil der Cliquenbegleitung unterstützt das Regionalteam Mitte/West den Einzelnen oder die Clique durch Beratung, Unterstützung oder Begleitung zu anderen fachspezifischen Institutionen.

Das Regionalteam Mitte/West kooperiert stadtteilbezogen mit anderen Institutionen, Einrichtungen und Akteuren und kann auf langjährig etablierte Netzwerke des Trägers zurückgreifen. Diese Gemeinwesenarbeit dient den Teams als kommunikative Plattform für die Vermittlung der Bedürfnisse und Problemlagen von Jugendlichen in ihren Quartieren. Bestehende Ressourcen werden so vorteilhafter genutzt und Räumlichkeiten für Jugendliche (re-)aktiviert, um ihnen durch eine positive Lebensbewältigung soziale und berufliche Integration zu ermöglichen.

 

 

Kontakt:
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Regionalteam Mitte/West
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