Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit e.V.   |   Hinter der Mauer 9   28195 Bremen   |   Tel.: 0421 - 762 66    Fax: 0421 - 762 52

Team Subkultur

Streetwork mit Subkulturen

Das Team Subkultur ist 2009 aus dem Punk-Projekt hervorgegangen. Dieses wurde 1996 mit dem Ziel initiiert ein Abrutschen junger Punks in die Junkie- und Obdachlosenszene zu vermeiden, da sie sich oft an Orten aufhalten, die als gefährdend bezeichnet werden. Um die Lebensrealität der Punks adäquat in die aufsuchende Arbeit einzubeziehen, wurden die Angebote des Teams 2009 auch für Jugendliche aus verschiedenen Subkulturen geöffnet, die ihre Freizeit gemeinsam mit den Punks an den Treffpunkten verbringen, z.B. Gothics, Ois, Metaller, Emos oder Visual Keis. Die Umbenennung in das Team Subkultur erfolgte somit als logische Konsequenz aus dieser Zielgruppenerweiterung, die Arbeitsweise blieb in ihren Grundzügen unverändert.

Das Team Subkultur sucht über die Methode des Streetwork Orte und Plätze regelmäßig auf, an denen sich die Jugendlichen in ihrer Freizeit treffen und aufhalten. Neben dem Bremer „Viertel“ und dem Innenstadtbereich konzentriert sich die aufsuchende Arbeit vor allem auf den Hauptbahnhof mit seinen angrenzenden öffentlichen Flächen. Bei den kontaktierten Jugendlichen handelt es sich in aller Regel um Gruppen, die ihre Freizeit vorwiegend auf der Straße verbringen und sich häufig vorsichtig oder gar ablehnend gegenüber institutionellen Beratungsangeboten und anderen unterstützenden Maßnahmen verhalten. Es ist mitunter ein langwieriger Prozess sie zu motivieren, Hilfsangebote überhaupt anzunehmen.

Stilles-Oertchen_F.SchierloDie Jugendlichen kommen aus unterschiedlichen Stadtteilen zu den citynahen Treffpunkten, um ihren Stil nicht nur für sich, sondern auch gemeinsam mit Gleichgesinnten zu leben. Viele fallen schon durch ihr Outfit besonders auf und Kleidung, Aufnäher, Nieten, Schmuck oder ihre oft eigenwilligen Haare stellen verbindende Elemente der jeweiligen Jugendsubkultur dar. Die Vorliebe für bestimmte Bands oder Magazine und die eigene kreative Mode werden eingesetzt, um Einstellungen und Lifestyle zu transportieren. Die Jugendlichen der verschiedenen Szenen am Hauptbahnhof sind äußerlich und territorial klar voneinander zu unterscheiden. Zwischen den Gruppierungen findet ein reger Austausch statt, der zumeist friedlicher Natur ist, jedoch auch Konfliktpotential birgt.

Die Problemlagen der Jugendlichen stehen häufig in Verbindung mit der existenziellen Grundversorgung, was sich u.a. über Obdach- bzw. Wohnungslosigkeit oder übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum äußert. Essstörungen oder autoaggressives Verhalten sind ebenso Ansatzpunkte für die Arbeit des Teams wie Schwierigkeiten mit der Schule, anderen Institutionen, den Eltern oder Freunden innerhalb und außerhalb der eigenen Peergroup.

Grundsätzlich gelten für alle Angebote des Teams die folgenden Prinzipien:

team-subkultur-2Das Team Subkultur bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Lebensfragen des Alltags, Beratung in persönlichen Problemlagen und bei Schwierigkeiten mit der Identitätsfindung stehen ebenso im Mittelpunkt wie die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Armut oder Arbeitslosigkeit. Kreative und produktive Elemente der verschiedenen Jugendszenen werden unterstützt und gefördert, z.B. über künstlerische Projektarbeit.

Weitere Arbeitsschwerpunkte liegen in der Sucht- und Gewaltprävention. Gewaltverhalten und Drogenkonsum sind häufig die Folge vielfacher Ausgrenzungsprozesse der Gesellschaft. Subjektive Ohnmachtsgefühle der Jugendlichen und Perspektivlosigkeit kommen hinzu. Das Team Subkultur erarbeitet mit den Jugendlichen neue Handlungsstrategien um Konflikte zu lösen, Drogenkonsum zu reduzieren und Gewaltverhalten zu vermeiden. Der Einstieg in die Drogen- oder Obdachlosenszene und in die Kriminalität kann so wirksam verhindert werden.

Die Akzeptanz und Verbesserung der Lebens- und Freizeitbedingungen Jugendlicher sowie der Aufbau einer realistischen und selbstbestimmten Lebensperspektive sind Ziele der Arbeit. Es werden positive Alternativen zu negativen Elementen der Lebensgestaltung und des Freizeitverhaltens der Jugendlichen entwickelt.

 

Kontakt:
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Team Subkultur
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